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Case Studies – Tipps und Tricks zum erfolgreichen Bearbeiten

Case Studies bei Bewerbungen

Mittlerweile sind sogenannte „Case Studies“ beim Bewerbungsprozess von Unternehmensberatungen, aber auch in anderen verschiedenen Branchen, ein fester Bestandteil. Was ist ein Case Study? Wie läuft sowas ab? Was sind die Tipps und Tricks? Was sind die größten Fehler?

Oft heißt es nach ein paar einleitenden Worten beim Bewerbungsgespräch: „Erstellen Sie doch bitte ein Marketingkonzept für ein Hotel, das….“ und spätestens beim Begriff „Marketingkonzept“ steigt die Panik, weil du entweder kein BWL studierst und keinen Plan von Marketing hast oder mit Marketing nur ein Semester lang zu tun hattest, kurz für eine Klausur auswendig gelernt hast und jetzt genauso wenig Plan hast wie davor.

Aber kein Grund zu Sorge und kein Anlass für Panik, denn mit ein paar Tipps und Tricks ist so eine Case Study absolut nichts schlimmes mehr.

Was sind Case Studies und wieso gibt es sie?

Wir fangen mal bei den Basics an: was ist eine Case Study eigentlich genau? Google sagt hierzu folgendes „Als Unterrichtsmethode wird bei einer Fallstudie dem oder den Lernenden ein „Fall“ vorgelegt, der eine problematische Situation (meist fiktiv oder historisch) schildert.“

Die nächste Frage ist dann: wieso macht man sowas? Diese Frage ist ziemlich einfach zu erklären, denn die Bewerber*innen werden durch diese
Methode mit Situationen konfrontiert, die ihnen auch im Berufsalltag begegnen können. Neue und ungewohnte Begegnungen sind keine Ausnahmen, eher die Regel und die Bewerber*innen sollten in der Lage sein, sich schnell hineindenken zu können. Bei Bewerbungsgesprächen wird so herausgefiltert, wer dafür geeignet ist und dem Stress Stand halten kann und wer nicht. Case Studies verlangen nicht nur Stressresistenz von den Bewerber*innen ab, sondern auch Strukturiertheit, Kreativität und ein logisches und analytisches Denkvermögen.

Abschätzungs-Cases, Business Cases und Brainteaser

Bei Case Studies unterscheidet man auch zwischen drei Arten – es gibt sogenannte Abschätzungs-Cases, Business Cases oder auch Brainteaser. Doch wo genau liegt der Unterschied?

Typische Fragen bei den Abschätzungs-Cases sind beispielsweise „Wie viele Fußbälle gibt es in Europa?“ oder auch „Wie viele gebrauchte Autos wechseln  in Deutschland jährlich ihren Besitzer?“. Business Cases hingegen beschäftigen sich mit Situationen, wie sie zu Beginn dieses Artikels beschrieben wurden (kleiner Reminder: das Marketing Konzept für das Hotel). Weitere Beispiele sind auch die Finanzierungsstrategie für eine Schiffswerft oder die Kostenreduktion einer Bank.

 
Bei Brainteasern kannst du dich gleich selbst testen: „Wie groß ist der Winkel von Stunden- und Minutenzeiger einer Uhr um 15:15 Uhr?“ Na, weißt du die Lösung? Kleine Vorwarnung –hier kommt die Lösung:

Um Viertel nach Drei liegt der Minutenzeiger exakt auf der 3, der Stundenzeiger ist aber schon etwas weiter. In der Viertelstunde hat er sich genau ein Viertel weiter zwischen 3 und 4 bewegt. Die ganze Uhr ist ein Kreis, hat also 360 Grad. Bei zwölf Ziffern liegen zwischen zwei Zahlen dann immer 30 Grad. Ein Viertel davon sind also 7,5 Grad.


Tipps und Tricks

Klingt alles beim Durchlesen echt nicht so einfach, oder? Aber jetzt folgen ein paar Tipps und Tricks, die helfen können, die Cases zu lösen.

1. Ruhig bleiben: Klar ist, dass man bei Case Studies in eine extreme Stresssituation gerät und unter Druck steht, deswegen ist eine der wichtigsten Devisen – bleib ruhig! Denn nur so bist du konzentriert und kommst schneller und effektiver an eine gute Lösung. Lass dich nicht verunsichern und nimm dir die Zeit, um in Ruhe zu überlegen, was der am besten strukturierte Lösungsweg ist.

2. Somit sind wir auch schon beim zweiten Tipp: Strukturiere. Vor allem weil die Case Studies im ersten Moment sehr kompliziert wirken, ist es wichtig, strukturiert vorzugehen. So verlierst du auch die Aufgabenstellung bzw. den Kernpunkt und das Ziel der Case Study nicht aus den Augen und bleibst fokussiert.

3. Punkt 2 leitet auch sehr gut zum dritten Tipp weiter: arbeite ergebnisorientiert. Was genau heißt das? Kurz gesagt, heißt es, sich nicht in Details zu verlieren und den Bezug zur Ausgangsfrage nicht zu verlieren. So wird sicher die doch sehr begrenzte Zeit auch kein Problem für dich darstellen.
 
4. Eine weitere Devise für Case Studies ist, dass es sehr wichtig sein wird, deine Gedanken zu teilen, denn es ist vor allem der Lösungsansatz, der die entscheidende Rolle spielt, nicht nur die tatsächliche Lösung. Deshalb solltest du deine Überlegungen offen kommuniziere, um darzustellen, dass du die Problemstellung erfasst hast und dabei bist, eine gute Lösung zu erarbeiten.

5. Wie bei einem „normalen“ Bewerbungsgespräch ist es auch bei Case Studies erlaubt und sogar erwünscht, Fragen zu stellen. So lassen sich mögliche Missverständnisse oder Fehlinterpretationen einfach klären und lösen und du zeigst gleichzeitig Interesse an der Thematik.

6. Eine wichtige Eigenschaft, vor allem in der Unternehmensberatung, ist es, zu überzeugen. Du solltest in der Lage sein, mit deinen Ideen zu begeistern und dein Gegenüber mitzureißen. Dabei hilft ein selbstbewusstes Auftreten und eine gute kommunikative Fertigkeit.

7. Last but not least: Bleib du selbst. Klingt nach einem klassischen Spruch aus einem Kalender, aber der Wahrheitsgehalt dieser Aussage ist hier das entscheidende. Es bringt nichts so zu tun, als wäre man jemand, der man nicht ist. Denn spätestens, wenn du den Job, das Praktikum etc. tatsächlich bekommst, wird man erkennen, dass du nicht ehrlich warst. Und du willst doch den Job bekommen, weil du du bist oder?

 

Typische Fehler bei der Bearbeitung von Case Studies

Es wurde ja bereits angesprochen, was genau mit einer Case Study geprüft werden soll, hier aber nochmal alles auf einen Blick: Struktur, Wissen, Geschäftssinn und Ergebnis – das sind die wichtigsten Aspekte, die in eine Vielzahl von Einzelprüfungskriterien einfließen. Doch was sind die häufigsten Fehler bzw. die Fehler, die man einfach vermeiden kann?

Viele Bewerber*innen denken zu breit und wollen zu viele Aspekte in die Lösung miteinzubringen. Denke deshalb immer an Tipp 2 & 3, die dir hier helfen können, diesen Fehler zu vermeiden.

Oftmals wird auch direkt nach dem Lesen des Cases sofort damit gestartet, ihn zu lösen. Du frägst dich jetzt, wo genau der Fehler dabei liegt? Man sagt ja immer „Erst denken, dann sprechen“ – in unserem Fall könnte man sagen „ersten denken, dann lösen“. Falls dir das jetzt zu abstrakt war, hier nochmal Klartext: fertige einen Plan oder eine Skizze an und du wirst sehen, dass du somit eine bessere Struktur in deine Lösung bringen wirst. Wenn du dann schon einen Plan hast, halte ihn auch ein. Das klingt simpel, ist aber ein Fehler, der häufig gemacht wird. Ein Plan schafft auch Transparenz, denn wenn die Interviewer*innen eine Sache nicht gerne sehen, dann ist es Intransparenz. Hoffentlich wird dir nun langsam klar, wie wichtig ein strukturiertes und ergebnisorientiertes Vorgehen ist!

Ein anderer häufiger Fehler bezieht sich auf das Vorgehen beim Bearbeiten: Bewerber*innen arbeiten viel zu weltfremd und theoretisch. Deswegen mach den Case nicht komplizierter als er tatsächlich ist.


Viel Erfolg beim Lösen deiner nächsten Case Study

Mit diesen Infos und Tipps im Hinterkopf wirst du bei deiner nächsten Case Study sicherlich kein Problem mehr haben. Ein letzter und extrem wichtiger Tipp noch zum Schluss: Übung macht den Meister. Über ein paar Cases und du wirst merken, dass du von Case zu Case sicherer wirst und besser weißt, wie du an die Lösung herangehst. Du kannst hier auch direkt starten: viel Spaß beim Lösen!

„Stellen Sie sich vor, Sie sind Teil eines Beraterteams im IT Consulting mit Schwerpunkt im Personalwesen. Ihr Team hilft Unternehmen dabei, neue Systeme für Personalprozesse zu implementieren und erarbeitet gerade ein Angebot für die globale Einführung eines neuen, cloud-basierten Personalverwaltungssystems für einen internationalen Automobilkonzern. Dabei wird Ihr Beraterteam nicht nur die Konzeption der Systemeinführung anbieten, sondern auch die Umsetzung. Ihr Projektleiter bittet Sie nun darum, ein Projektorganigramm für Ihr Team sowie den Kunden zu erstellen, um einen Überblick der Rollen zu erhalten und darauf basierend Ressourcen-Schätzungen tätigen zu können. Wie würden Sie das Organigramm entwerfen, auf welche Besonderheiten sollten dabei geachtet werden und welche Annahmen würden Sie treffen?

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